08.02.08: Großbrand in Schwaz/ Zöhrer
Eine als Autowerkstätte genutzte Halle stand lichterloh in Flammen... |
Am Freitag, dem 8. Februar kam es in Schwaz zu einem Großbrand in einer brachliegenden Industrieruine. Fünf Feuerwehren mit ca. 150 Mann standen im Großeinsatz.
Um 03.25 Uhr wurde die Feuerwehr Schwaz erstmals von der Leitstelle Tirol zu einem Brand in der Dr. Körner Straße in Schwaz gerufen. Die Einsatzadresse war der Feuerwehr Schwaz bestens bekannt. Immer wieder kam es zu Bränden in und um das Gelände des Holzverarbeitenden Betriebes. Weil das Ausmaß des Brandes bereits auf der Anfahrt erkennbar war, ließ der Kommandant und Einsatzleiter BR Karl Rinnergschwentner Sirenenalarm in Schwaz auslösen.
Der vom Brand betroffene Gebäudeteil rot markiert. Die Größe des Gebäudekomplexes wird ersichtlich..
Anfang der 90 er Jahre wurde der Betrieb eingestellt, seitdem verfiel der Gebäudekomplex zusehends. Teile des Gebäudes wurden immer wieder verschieden genutzt. Die vom Brand betroffene Halle diente als Autowerkstätte. In einer direkt an die Halle angebauten Wohnung lebte eine türkische Familie, die den Brand auch entdeckte und die Feuerwehr alarmierte. Anschließend verließen sie die Wohnung.
Die Situation bei Eintreffen...
...der Dachstuhl stand lichterloh in Flammen...
Situation beim Eintreffen
Beim Eintreffen der Feuerwehr Schwaz stand die Halle lichterloh in Flammen, der Brand drohte sich auf andere Gebäudeteile sowie dem Sägespänsilo auszubreiten. Über die Drehleiter sowie mit mehreren Strahlrohren wurde der Brand von außen bekämpft. Die Atemschutztrupps arbeiteten sich über die Wohnung in den Dachstuhl des Gebäudes vor und konnten dort die Flammen zurückschlagen.
Explosionsgefahr
Bei der Befragung der Lagerhallenmieter gaben diese an, es wären keine Gasflaschen im brennenden Bereich gelagert. Wie sich herausstellte, war diese Information falsch: nachdem sich Flammen und Rauch verzogen hatten, wurden ein Schweißgerät mit Sauerstoff und Acetylen und zwei Propangasflaschen gefunden, wobei eine davon bereits ausgeblasen hatte. Die Acetylen Flasche wurde mit Fernthermometer und Wärmebildkamera kontrolliert, umgehend in die Kühlwanne gelegt und später von einer Fachfirma abgeholt.
Nachalarmierung
Um den Brand im weitläufigen Gelände von allen Seiten bekämpfen zu können, wurden die Feuerwehren Vomp, Stans, Jenbach und Tyrolit dazualarmiert. Die FF Vomp bekämpfte den Brand von westlicher Seite, die FF Jenbach mit dem Hubsteiger von der östlichen Gebäudeseite. Die Wasserversorgung wurde von den Feuerwehren Stans und Tyrolit und Schwaz mit drei Tragkraftspritzen sichergestellt, der direkt am Objekt vorbei fließende Inn erleichterte diese Aufgabe.
Durch den raschen Einsatz der Feuerwehren konnte der Brand auf die Halle begrenzt werden. Wie sich im Laufe des Vormittages herausstellen sollte, hatte der Brand über die Füllleitungen auch den Sägespänsilo erreicht.
Silobrand
Dieser begann in den Morgenstunden stark zu rauchen. Es sollte fast 18 Stunden dauern, bis der Silo geleert war.
In einem ersten Schritt wurde der Silo mit Schaum geflutet. Dann wurde die Blechhaut mit einem Bagger geöffnet um einen Zugang zu schaffen. Mit einem weiteren Bagger, der von einem Kran in den Silo gehoben wurde konnte schließlich das Sägemehl komplett ausgeräumt werden. Über die Drehleiter wurden die Glutnester, die im gesamten Silo zu finden waren, abgelöscht. Die Feuerwehr Schwaz war bis zum Ende dieser Arbeiten um 23.45 Uhr vor Ort.
Verletzter Feuerwehrmann
Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann verletzt, als er unter Atemschutz im verrauchten Dachstuhl auf allen vieren kriechend mit dem Knie auf einen Nagel trat. Er wurde vom Roten Kreuz erstversorgt und anschließend ins Krankenhaus Schwaz gebracht, wo eine Schleimbeutelverletzung im rechten Knie festgestellt wurde.
Insgesamt standen fünf Feuerwehren mit 150 Mann und 20 Fahrzeugen im Einsatz. Es war dies übrigens der erste Einsatz für die Feuerwehren Schwaz und Umgebung, der von der Leitstelle Tirol alarmiert wurde. Dort werden zukünftig alle Feuerwehrnotrufe des Landes Tirol angenommen und alarmiert werden. Die Premiere ist auf jeden Fall geglückt.
...ein Löschangriff über die Drehleiter wurde vorbereitet...
...mehrere Atemschutztrupps gingen im Innenangriff in den Nachbargebäuden vor...
...die ehemalige Holzleistenfabrik liegt seit Jahren brach...
...mit B-, und C Strahlrohren wurde der Brand bekämpft...
...der Dachstuhl der Werkstatt stürzte ein...
...der Steiger Jenbach bekämpfte den Brand von der Rückseite des Gebäudes...
...die Dimensionen sind gut zu erkennen.Der Silo sollte noch viel Arbeit bereiten...
...eine Feuermauer auf der westlichen Gebäudeseite verhinderte eine weitere Brandausbreitung...
...händisch musste das Dach geöffnet werden...
...bei den Nachlöscharbeiten wurden mehrere Gasflaschen gefunden...
...eine Acetylengasflasche wurde in die Kühlwanne gepackt...
...am Vormittag gab dann der Silo Rauchzeichen von sich...
...mit Schwerschaum wurde der Silo geflutet...
...mit einem Bagger wurde der Silo geöffnet und ausgeräumt...
...über die Drehleiter wurden Glutnester abgelöscht...