Der Flugdienst stellt sich vor
Allgemeine Vorstellung des Flugdienstes... |
Die Tiroler Feuerwehren waren immer schon führend in der Entwicklung des Feuerwehr Flugdienstes tätig. Ein Bericht über den heutigen Stand der Technik und Dinge.
Tirol wird als das Herz der Alpen bezeichnet. Die besondere Lage erfordert eine besondere Taktik und Technik.
Die Lage im Gebirge macht den Feuerwehreinsatz nicht gerade einfach. Daher wurde früh die Idee geboren, Hubschrauber für Einsatzzwecke der Feuerwehr zu nutzen. Jahrelang war vor allem der Kommandant der Berufsfeuerwehr Innsbruck, Thomas Angermair, in Tirol als auch in Österreich federführend tätig.
Seit dem Jahr 2001 ist der Kommandant der Feuerwehr Schwaz, BR Karl Rinnergschwentner für die Belange des Feuerwehr Flugdienstes in Tirol als auch in ganz Österreich zuständig. Unter seiner Führung konnten zahlreiche Neuerungen im Flugdienst eingeführt werden.
Als erster Schritt wurden in allen Bezirken eigene Sachbearbeiter für den Flugdienst installiert. Diese sind Ansprechpartner für alle Belange des Flugdienstes im Bezirk.
Weiters konnte vor allem die persönliche Schutzausrüstung der Flughelfer vereinheitlicht werden:
Flughelferanzüge, Helme, Flughelferrucksack, Brust Sitzgurte und Gehänge wurden standardisiert und an jeden Flughelferstützpunkt ausgeteilt.
Die Ausrüstung konnte vereinheitlicht werden.
Die Stützpunkte sind wie folgt: Lienz, St. Johann in Tirol, Kufstein, Schwaz, Innsbruck, Zirl, Feuerwehrschule, Imst, Landeck und Reutte.
Auch die Ausbildung wurde intensiviert: der Flughelferlehrgang wurde auf zwei Tage ausgedehnt, Tau-, und Windenfliegen gehören zur Ausbildung dazu.
Neben den Hubschraubern des ÖAMTC und des Innenministeriums steht auch die Bell 212 des Bundesheeres seit dem Jahr 2002 zu Ausbildungszwecken zur Verfügung. Mit diesem Hubschrauber können Lasten bis zu zwei Tonnen geflogen werden.
Um Waldbrände effizienter bekämpfen zu können, wurden zahlreiche Geräte neu angeschafft bzw. entwickelt. Alle Stützpunkte erhielten neben den Transportnetzen auch Alukisten für den Transport von Gerätschaften sowie Füllrohre zum schnellen Befüllen von Löschwasserbehältern ohne Faltbehälter. Diese Geräte wurden in Tirol entwickelt.
Das Füllrohr dient zur raschen Befüllung von Löschwasserbehältern. Man(n) braucht keinen Behälter aufbauen...
Für Sondergeräte wurden landesweit drei Stützpunkte eingerichtet. In der Landesfeuerwehrschule Telfs, in Lienz und Schwaz sind weitere Sondergeräte stationiert: derzeit stehen jeweils ein "Renzler" und "Semat" - 1.000 Liter Löschwasserbehälter zur Verfügung. An der Schule und in Schwaz steht je ein befüllbarer 6.000 Liter Alutank, der auch in unwegsamen Gelände aufgestellt werden kann. In Schwaz und der LFS steht jeweils eine UHPS - Hochdrucklöschanlage zum Ablöschen tief liegender Glutnester. Zukünftig soll auch Osttirol mit Alutank und UHPS - Anlage ausgestattet werden.
Mit dem Semat - Behälter (links) können große Flächen bewässert werden. Rechts: Eine Aluette III des Bundesheeres hat die UHPS - Höchstdrucklöschanlage am Haken.
Der "geländegängige" Alutank. Durch verstellbare Beine kann er auch im Gelände aufgestellt werden.
Im Jahr 2005 konnten pro Stützpunkt 10 Stück Löschrucksäcke angeschafft werden. Seit dem Jahr 2002 ist in Schwaz der Abrollbehälter Flugeinsatz stationiert, der landesweit bei größeren Einsätzen angefordert werden kann. Er hat sich bereit vielfach bei Waldbränden bewiesen.
Um bei Einsätzen die Flüge auch dokumentieren zu können, wurden Flugprotokolle entwickelt und eingeführt sowie die Fliegerische Einsatzleitung installiert. Diese hat die Aufgabe, bei größeren Einsätzen die Koordination der eingesetzten Fluggeräte zu übernehmen.
Die Anforderung für Hubschrauber konnte vereinheitlicht werden, das Formular steht auf der Homepage des Landesfeuerwehrverbandes Tirol zum Download bereit. Die Anforderung erfolgt über die Landeswarnzentrale.
Der Abrollbehälter Flugeinsatz - neben zahlreichen Geräten ist dort auch die Fliegerische Einsatzleitung untergebracht.
Mit der Anschaffung des Black Hawk Hubschraubers beim Bundesheer wurden Versuche aufgenommen, auch diesen Hubschraubertyp zur Brandbekämpfung heranzuziehen.
Diese Versuche sind zwischenzeitlich sehr erfolgreich verlaufen, beim großen Waldbrand in Ebensee/ Oberösterreich kamen diese erstmals an den Black Hawk zum Einsatz.
Der Black Hawk betankt einen 3.000 Liter Löschwasserbehälter.
Bild aufgenommen von Florian Kollmann ( http://www.bhi.at ) beim Waldbrand in Ebensee/ Oberösterreich.
Das Präsidium des Bundesfeuerwehrverbandes hat die Anschaffung von vier Behältern vorgeschlagen.
Für die Ausbildung wurden modernste Wege beschritten: eine DVD mit anschaulichem Film-, und Bildmaterial wurde in monatelanger Arbeit erstellt.