20.11.12: Gefahrengutübung…
ein Dienstag der besonderen Art... |
Jeden Dienstag wird bei der Feuerwehr Schwaz geprobt, um auf dem Laufendem zu bleiben. Am 20. November stand eine große Gefahrengutübung auf dem Programm. Die Kollegen die diese Übung ausarbeiteten, machten es den Einsatzleitern nicht gerade einfach. Arbeitsunfall bei einer Kälteanlage, Näheres unklar, so lautete die Einsatzmeldung. Wie in einem Realeinsatz musste schon bei der Anfahrt mit dem Kommando 1 überlegt werden, wo die nach Ausrückorder nachkommenden Fahrzeuge aufgestellt werden können.
Kaum am Einsatzort angekommen, lief auch schon ein Arbeiter auf den Einsatzleiter zu und schrie aufgeregt:" Zwei Kollegen sind da noch drin, ich glaube die sind verletzt, schnell, Achtung, es rinnt was aus, da ist auch eine Dampfwolke oder so........!" Auf Nachfragen konnte der Arbeiter nichts weiteres sagen, da es sein 1. Arbeitstag war. Das machte die Situation nicht gerade leichter, aber zugleich wieder interessant. Die Einsatzleitung entschied sofort einen Atemschutztrupp voraus zu schicken, um die Menschenrettung durchzuführen. Der Trupp hatte die erste Person rasch in der Rauchwolke entdeckt und geborgen sowie fiktiv dem Rettungsdienst übergeben. Die zweite Person wurde wenig später gefunden, und ebenfalls dem Rettungsdienst ausgehändigt. Schon bei der ersten Personenrettung konnte von den Atemschutzträgern auch die Stoffnummer eruiert werden. Sofort wurde mit Nachschlagewerken der Stoff identifiziert. Es handelte sich um Ammoniak. Damit konnte umgehend mit den Maßnahmen zur Eindämmung begonnen werden. Eine großräumige Absperrung des Geländes wurde angeordnet und die Nachbarschaft gewarnt (natürlich nur fiktiv). Zum Niederschlagen der Gaswolke mussten mehrere Hohlstrahlrohre eingesetzt werden. Auch ein sogenanntes Hydroschild wurde verwendet um den Fluchtweg für die Einsatzmannschaft freizuhalten. Die Wasserversorgung zu den Tanklöschfahrzeugen wurde aufgebaut, und Reserveschläuche vorbereitet.
Während die oben genannten Maßnahmen voll im Gange waren, wurde ein weiterer Atemschutztrupp mit Schutzstufe 3 ausgestattet und zur defekten Kälteanlage geschickt. Das Ziel war es die Undichtheit schnellstmöglich zu verschließen, um einen noch größeren Austritt zu verhindern. Die starke Verrauchung forderte dem Trupp unter Schutzstufe 3 alles ab, schlussendlich konnten die Kameraden die Leckage aber abdichten. Nachdem also das Leck abgedichtet, das bereits entwichene Gas komplett verdünnt bzw. verdrängt worden war, konnte die Einsatzleitung die Übung beenden.
Eine Nachbesprechung im Gerätehaus rundete die Übung ab. Alles wurde noch einmal bis ins Kleinste besprochen, und auch alle Möglichkeiten und Vorgehensweisen vertieft, um für den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall gut gerüstet zu sein.
Danke auch an unsere Kameraden, die diese Übung so gewissenhaft für uns vorbereitet haben.
Der Arbeiter, gespielt von einem Feuerwehrkameraden, erklärt bei der Ankuft kurz und hektisch die Lage...
...der Einsatzleiter funkte gleich die ersten Befehle...
...dann hieß es sofort, Atemschutztrupp zur Menschenrettung vor...
...die erste Person wurde geborgen und...
...das Hydroschild zum Schutz aufgebaut...
...Kameraden mit Schutzstufe 3 kamen zum Einsatz...
...um das Leck zu schließen...
...Übungsnachbesprechung im Gerätehaus.