26.12.2016: Resümee Fahrzeugkonzept TLF + AB Tank
Mit einem neuen Konzept machte die Feuerwehr Schwaz von sich reden. Sie reduzierte die Zahl der Tanklöschfahrzeuge von drei auf zwei, dafür wurde ein zusätzlicher Abrollbehälter "AB Tank 7000" sowie ein neues TLFA 2000 - 100 angeschafft. Jetzt, nach fast zwei Jahren im Dienst, kann ein erstes Resümee gezogen werden.
Die Problematik war vielen Kameraden bewusst. Zwei der drei Tanklöschfahrzeuge hatten mit einem Alter von 48 und 28 Jahren schon längst ihren Zenit überschritten und mussten ausgetauscht werden.
Der Feuerwehrführung war aber klar, dass ein Austausch beider Fahrzeug finanziell kaum umzusetzen sein wird. Immerhin kostet ein Tanklöschfahrzeug durchschnittlich 350.000 – 400.000 Euro, je nach Ausführung.
Daher wurde die Idee geboren, nur ein Tanklöschfahrzeug neu anzuschaffen, das dritte soll durch einen Abrollbehälter, passend zum Wechselladersystem der FF Schwaz, ersetzt werden.
Einerseits wusste man aus der Vergangenheit, dass alle drei Tanklöschfahrzeug eher selten zum Einsatz kommen. In den letzten Jahren hat es sich dennoch immer öfter ergeben, dass mehrere Einsätze zeitgleich abgearbeitet werden mussten. Das kommt jährlich mehr als 20 mal vor.
Für diese geringe Einsatzzahl ein drittes Tanklöschfahrzeug vorzuhalten, erschien den Verantwortlichen nicht sinnvoll.
Aufgrund der Tatsache, dass die Feuerwehr Schwaz über ein Dreiachs – WLF mit einer Nutzlast von 15 Tonnen verfügt, entschied man sich, diese Möglichkeit auch auszukosten. Um auch für die Zukunft noch Reserven zu haben, wurde auf einen großen Geräteraum viel Wert gelegt. Zugleich sollte der Container so ausgestattet sein, dass ein selbstständiger Löschangriff jederzeit möglich wäre.
Nach Gesprächen mit Stadt und Land zeigten sich alle Seiten von der Idee angetan, weshalb die Planung der beiden neuen Gerätschaften beginnen konnte.
Heraus kam dann der „AB Tank 7000“ mit 7000 Litern Wasser. Um das Wasser aus dem Tank zu bekommen, wurde eine Tragkraftspritze „FOX 3“ gebaut. Schaummittel wird keines mitgeführt, kann aber bei Bedarf zugemischt werden. Am Dach ist ein fest installierter Wasserwerfer angebracht. Die Ausrüstung ähnelt der eines Tanklöschfahrzeuges. Der Container hat ein Gesamtgewicht von fast 13 Tonnen – bleibt also noch eine Gewichtsreserve von ca. 2 Tonnen.
Nachdem Anfang 2017 das bestehende Atemschutzfahrzeug gegen ein weiteres Dreiachs – WLF samt AB Atemschutz ausgetauscht wird, ist für den bisher schwersten Abrollbehälter auch die notwendige Fahrgestell – Redundanz gegeben.
Das Tanklöschfahrzeug neu
Das neue TLF sollte das Arbeitstier der FF Schwaz nach 28 Jahren im Einsatz ablösen. Der Tenor war einhellig: das Fahrzeug sollte genau so wie der „Alte“ werden.
Deshalb war man sich bei der Ausrüstung relativ schnell einig. Ein großer Diskussionspunkt war die tatsächlich notwendige Größe des Wasser-, und Schaummitteltanks.
Denn von der Löschwassermenge hing schlussendlich auch die Wahl des Fahrgestelles ab. Im Ausschuss war man sich einig – man wollte ein kompaktes Fahrzeug, es sollte wenn möglich kein 18 Tonnen Fahrgestell zum Einsatz kommen. Die vorgeführten Fahrzeuge waren durchwegs 18 Tonner, die Einstiege dementsprechend hoch, auch die Geräte sind spürbar höher gelagert.
Auch das Thema Allrad kam zur Sprache. Ein Fahrzeug ohne Allrad wäre nochmals um einige Zentimeter niedriger und damit ergonomischer. Man kam aber zum Schluss, dass aufgrund der Berggebiete und der teilweise steilen Straßen im Stadtgebiet der Allrad erhalten bleiben soll.
Nachdem das Konzept sowohl vom Land als auch von der Stadt positiv beschieden wurde, konnten beide Anschaffungen getätigt werden. Der AB Tank wurde von der Fa. Speckbacher in Weer im Oktober 2014 geliefert, das TLFA kam von der Fa. Rosenbauer im Februar 2015. Beide Gerätschaften hatten bereits ihre Bewährungsproben bestanden. Die 1000 Liter Wasser weniger am TLF sind bisher nicht ins Gewicht gefallen, sollte Bedarf bestehen, hilft der „AB Tank 7000“ aus.
Der AB Tank hat sich bereits mehrmals sowohl bei Groß-, und Waldbränden sowie auf der Autobahn sowie Löscheinsätzen am Berg bewährt. Um nur die größeren zu nennen:
- Beim Brand eines Wirtschaftsgebäudes wurden 3 C-Rohre gespeist. 3 Tanklöschfahrzeuge pendelten zu einem 2,5 km entfernten Hydranten. Nachdem sich das „Rad“ mit den drei TLF eingespielt hatte, konnte ununterbrochen mit allen drei Strahlrohren gelöscht werden.
- Bei einem Waldbrand wurde der AB ebenfalls als Puffer eingesetzt. Ein weiteres angefordertes GTLF pendelte.
- Bei einem Brand eines Wohngebäudes in einem entlegenen Bergweiler wurde ein Löschwasserbassin gefüllt, von wo aus mittels TS die Kräfte vor Ort mit Wasser versorgt wurden.
Zum Schluss noch die Kosten: das Tanklöschfahrzeug schlug mit EUR 400.000 zu Buche, der AB Tank mit EUR 130.000, in Summe EUR 530.000.
Damit sparte sich die öffentliche Hand ca. 240.000 Euro für das dritte Tanklöschfahrzeug, ohne dass die Schlagkraft der FF Schwaz darunter zu leiden hatte.