Abrollbehälter “Elektrobrand”
Die Fa. DAKA - Entsorgung in Schwaz stellte sich dieser Tage mit einer wahrlich großen Spende bei der Feuerwehr Schwaz ein.
Mattias Zitterbart (DAKA) konnte einen Abrollbehälter "Elektrobrand" übergeben. Der Container wurde von der Fa. DAKA angeschafft und nach den Wünschen der Feuerwehr Schwaz sowie des Bezirks-, und Landesfeuerwehrverbandes Tirol in der Schlosserei des Unternehmens umgebaut. Der Container ist 6,8 Meter lang, 2,4 Meter breit und 1,5 Meter hoch, wasserdicht und wiegt ca 3 Tonnen. Damit können alle gängigen Elektrofahrzeuge, sollten deren Batterien in Brand geraten bzw. überhitzen, im Container aufgenommen und dauerhaft gekühlt werden.
Matthias Zitterbart, Fa. DAKA: "Lithium Ionen Akkus können sich aus verschiedenen Gründen entzünden. So können mechanische Beschädigungen, z.b. durch einen Unfall, elektrische Probleme, z.b. durch Abnutzung oder thermische Probleme, z.b. infolge eines Brandes, auftreten. Dann ist die Feuerwehr in der Akutphase gefragt, diese Probleme in den Griff zu bekommen. Es freut uns, dass wir die Feuerwehr Schwaz mit dieser Anschaffung bei ihrer Arbeit unterstützen können."
Kommandant Hilmar Baumann: "Mit diesem Abrollbehälter "E-Brand" ist die Feuerwehr Schwaz bestens für Brände von Lithium - Ionen Batterien fast jeder Größe, vor allem bei Elektrofahrzeugen, gewappnet".
Bezirksfeuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter freut sich: "Der Abrollbehälter steht aber nicht nur der Feuerwehr Schwaz, sondern über die Leitstelle Tirol auch überregional zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrinspektor DI Alfons Gruber wird die weitere Vorgangsweise diesbezüglich abgeklärt."
Der Abrollbehälter wird mit einem Wechselladerfahrzeug der FF Schwaz zum Einsatzort gebracht. Das betroffene Fahrzeug wird dann in den Container verladen, an einen sicheren Ort gebracht und dort geflutet.
Technischer Hintergrund:
Elektromobilität ist derzeit das Stichwort schlechtin. Immer mehr große und kleine Geräte und Fahrzeuge werden von Elektromotoren und kleinen Batterien, für gewöhnlich Lithium-Ionen Akkus, angetrieben.
Je größer die Batterien, desto schwieriger kann die Sache für die Feuerwehr werden. Grundsätzlich können Brände derartiger Akkus mit Wasser gelöscht werden weil vor allem der Kühleffekt entscheidend bei einer überhitzten / brennenden Batterie ist.
Elektrochemische Reaktionen innerhalb der Batterie können aber über einen längeren Zeitraum (auch mehrere Tage) andauern und sorgen damit weiterhin für eine Wärmeentwicklung, die bis zu einer neuerlichen Entzündung gehen kann.
Bei Fahrzeugen ist die Batterie an der Fahrzeugunterseite angebracht und damit nicht wirklich zugänglich. Sie kann auch nicht ohne weiteres ausgebaut werden. Daher macht es Sinn, das betroffene Fahrzeug als Ganzes zu kühlen und in ein Wasserbad zu stellen.
Dauerhaft kühlen ist mit den derzeitigen Mitteln der Feuerwehr schwierig. Auch kann das nicht an Ort und Stelle erfolgen, weil eine Straße oder ein Betrieb für Kühlmaßnahmen nicht tagelang gesperrt/ geschlossen werden kann.
Über mehrere Anschlüsse B-Anschlüsse kann der Abrollbehälter geflutet werden. Beregnungsdüsen an den Seitenwänden und am Boden sorgen für eine Berieselung von allen Seiten. An der Stirnwand des Containers ist eine starke Seilwinde eingebaut, um defekte Elektrofahrzeuge in den Container ziehen zu können. Wenn notwendig kann das Fahrzeug auch mit einem Kran in den Container gehoben werden.
Einsatztaktisches Vorgehen:
Die örtliche Feuerwehr löscht das Fahrzeug ab - es wird NICHT das brennende Fahrzeug in den Container gelegt.
Das Problem ist ja nicht das brennende Fahrzeug an sich, sondern die BATTERIE, siehe oben.
Deshalb wird das ganze Fahrzeug in den Container gestellt um die Batterie so lange zu kühlen, bis keine Reaktion mehr möglich ist.